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Wovon reden wir hier? Eine Begriffsbestimmung

Viele Begriffe schwirren rund um das Thema Betriebs-Klima durch den Raum, viele von ihnen beinhalten den gleichen Ansatz. Hier eine Zusammenstellung und Erklärung der häufigsten Begriffe:


Kaizen / KVP / PDCA-Zyklus / Ideenmanagement
Wer sich mit den Bereichen Mitarbeiter-Motivation und kontinuierlicher Verbesserung des eigenen Unternehmens beschäftigt, trifft unweigerlich auf die Begriffe Kaizen, KVP und Ideenmanagement. Daher hier eine kurze Erklärung dieser Begriffe:

Kaizen / KVP
KaizenKaizen (gesprochen mit stimmhaftem S; jap. Kai = Veränderung, Wandel; Zen = zum Besseren; 'Veränderung zum Besseren') bezeichnet sowohl eine japanische Lebens- und Arbeitsphilosophie als auch ein methodisches Konzept, in deren Zentrum das Streben nach kontinuierlicher und unendlicher Verbesserung steht. Die Verbesserung erfolgt in einer schrittweisen, punktuellen Perfektionierung oder Optimierung eines Produktes oder Prozesses.

In der westlichen Wirtschaft wurde das Konzept übernommen, zu einem Managementsystem weiterentwickelt und in der Praxis unter dem Begriff Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) eingeführt. In Europa steht dabei die kontinuierliche Qualitätssteigerung und Kostensenkung im Vordergrund und wird daher als integraler Bestandteil des Qualitätsmanagements gesehen.

Die fünf zentralen Grundlagen dieses stetigen Verbesserungsprozesses sind

  • Prozessorientierung
  • Kundenorientierung
  • Qualitätsorientierung
  • Kritikorientierung
  • Standardisierung
     

In jedem dieser Bereiche sollte idealerweise der geneigte Mitarbeiter ständig darauf bedacht sein, Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und umzusetzen. Dies kann z.B. anhand des PDCA Zyklus erfolgen.

Vorgehen nach dem PDCA Zyklus
Der PDCA-Zyklus (auch Deming Kreis genannt; Plan, Do, Check, Act) stellt die Mitarbeiter mit ihrer Kenntnis der Situation am Arbeitsplatz in den Mittelpunkt der Planung. Diese sollen dazu angeleitet werden, folgende vier Phasen auf ihre tägliche Arbeit anzuwenden:

  • Plan: Jeder Prozess oder Arbeitsschritt muss vor seiner Umsetzung geplant, also durchdacht werden. Dabei helfen die (schriftlichen) Antworten auf die Fragen
    PDCA- was ist mein Ziel?
    - wie gehe ich bisher vor?
    - was kann ich verbessern, verkürzen, effizienter machen?
    - wie erreiche ich dies?
    So erhalte ich ein Konzept zur Verbesserung.
  • Do: Testen, ausprobieren und optimieren des Konzepts. Achtung: dies erfolgt in kleinem Rahmen, es soll in der Praxis herausgefunden werden, ob das Konzept realisierbar ist.
  • Check: der im Kleinen realisierte Prozessablauf und seine Resultate werden sorgfältig überprüft und bei Erfolg für die Umsetzung auf breiter Front als Standard freigegeben.
  • Act: der neue Standard wird auf breiter Front eingeführt, festgeschrieben und regelmäßig auf Einhaltung überprüft.
     

Wenn Standards überarbeitet und verbessert werden sollen, beginnt der Kreislauf wieder bei 'Plan'. So wird im Unternehmen eine stetige Verbesserung der Prozesse und Abläufe verfolgt mit dem Ziel, die Effizienz, Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit des Unternehmens zu verbessern.

Ideenmanagement
Das Ideenmanagement (auch 'Kontinuierlicher Verbesserungsprozess' (KVP), ehemals 'Betriebliches Vorschlagswesen') umfasst die Generierung, Sammlung und Auswahl geeigneter Ideen für Verbesserungen und Neuerungen. Ziel des Ideenmanagements ist die Mobilisierung von Leistungsreserven durch die Förderung eines kreativen Arbeitsklimas, um unter Einbeziehung aller Mitarbeiter die Wettbewerbsfähigkeit der Organisation zu stärken.

Aus Sicht der Unternehmen lohnt es sich, in Ideenmanagement zu investieren. Im vergangenen Jahr sparten die 120 Firmen, die sich an einer Erhebung des  DIB (Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft) beteiligten, durch Mitarbeiterideen insgesamt knapp 700 Millionen Euro.

"Neben Kostensenkung und Qualitätssteigerung kann Ideenmanagement auch dazu beitragen, dass die Zufriedenheit der Mitarbeiter und ihre Identifikation mit dem Unternehmen steigt", sagt Michael Stephan, Professor für Technologie- und Innovationsmanagement an der Universität Marburg. Sein Institut hat 2013 zusammen mit der Universität Kassel und der Industrie- und Handelskammer Hessen eine Studie zum Ideenmanagement mit 800 beteiligten Unternehmen durchgeführt. Die Möglichkeit zur Mitwirkung motiviere die Mitarbeiter viel stärker als Prämien.