Warum ist die innere Einstellung der Mitarbeiter so entscheidend?
Nachdem Produktivitätsgewinne in der Fertigung durch weitere Rationalisierung und Technisierung kaum noch in notwendigem Umfang möglich sind, erhofft man sich Potentiale im Management und in der Umstrukturierung der Arbeitsprozesse. Der Mensch tritt zunehmend wieder in den Mittelpunkt.
Es wird den Unternehmen immer klarer, dass Potentiale ungenutzt bleiben, wenn man Mitarbeitern in ihrer täglichen Arbeit jeden Handgriff vorschreibt, wenn dieselben Mitarbeiter in ihrem Privatleben beispielsweise alleinverantwortlich ein Haus bauen und dabei sowohl technische als auch finanzielle Probleme eigenverantwortlich entscheiden.
Die Potentiale der Mitarbeiter zu erschließen, stellt vor allem Anforderungen an die Führungskräfte. Dem unmittelbaren Vorgesetzten fällt in dieser Veränderung eine zentrale Rolle zu. Er muss sich als Motor für den kontinuierlichen Verbesserungsprozess ansehen in dem er
- Mitarbeiter zum Mitdenken anregt und zur Stellungnahme auffordert
- Unterstützung bei der Problemlösung und bei der Umsetzung der Vorschläge leistet
- hilft, die erzielten Effekte aufzuzeigen und im Unternehmen bekannt zu machen
- Themen anspricht und mit den Mitarbeitern diskutiert
- Verbesserungsvorschläge bewertet und Vorschläge zur Prämierung macht
Ein Veränderungsprozess hin zu einer neuen Unternehmenskultur kann nicht von heute auf morgen gelingen. Die Überzeugung und Bereitschaft aller Unternehmens¬ebenen ist Voraussetzung dafür, dass die Veränderung funktioniert.
Um diese Überzeugung zu erreichen, sind nicht nur Appelle und Forderungen, sondern vor allem positive Beispiele und positive Erfahrungen notwendig. Mitarbeiter haben ein feines Gespür dafür, ob Änderungen im Unternehmen und die Bereitschaft zur Kooperation aufrichtig und ernst gemeint sind. Aus diesem Grunde muss die veränderte Unternehmenskultur auf jeden Fall die Unternehmensleitung einbeziehen. Positive Beispiele aus Pilotversuchen und der Dialog mit Mitarbeitern, bei denen bereits neue Arbeitsformen gelten, können die mittleren Führungskräfte und die Mitarbeiter am ehesten zu einer Unterstützung des Veränderungsprozesses bewegen.
